Beitragsentlastende Maßnahmen in der privaten Krankenvollversicherung

Die meisten Versicherten können auf Anhieb gleich mehrere Leistungen der PKV nennen, die als typisch für die privaten Versicherer gelten, angefangen von der Chefarztbehandlung über die 100%ige Zahnarztkostenerstattung bis hin zur Übernahme von Kosten für alternative Heilmethoden. Dass diese besonderen Leistungen natürlich ihren Preis haben, erklärt sich von selbst – trotzdem ist eine private Krankenversicherung häufig günstiger als eine gesetzliche. Die Erklärung liegt in der besonderen Struktur der Beitragszahlungen bei der PKV: Hier gibt es kein Solidarprinzip wie in der GKV, die Beiträge orientieren sich vielmehr primär an Alter und Gesundheitszustand des Versicherten. Je jünger und gesünderer eine Person bei Eintritt in die PKV ist, desto niedriger fallen ihre monatlichen Beiträge aus, da nicht damit zu rechnen ist, dass sie die Krankenversicherung in absehbarer Zeit durch häufige und teure Behandlungen finanziell stark belastet. Andererseits steigen die Beiträge zur PKV im Alter an, was einen Nachteil der PKV im Vergleich zur GKV darstellt.

Ein weiterer Faktor, der die monatliche Beitragshöhe beeinflusst, ist der gewünschte Leistungsumfang. Die Versicherten wählen bei jedem Versicherer zwischen unterschiedlichen Tarifen, die vom Grundtarif bis hin zum Rundum-sorglos-Paket reichen. Die Pakete unterscheiden sich meist in der Höhe des möglichen Selbstbehalts und in einzelnen Leistungen wie etwa der Chefarztbehandlung, auf die man auch verzichten kann. Allerdings erschweren die verschiedenen Tarife, die sich zudem noch von Anbieter zu Anbieter unterscheiden, einen Vergleich der Versicherungsanbieter, sodass man sich zur Sondierung der Angebote ausreichend Zeit nehmen sollte. Ein kleiner Trost: Innerhalb der PKV kann meist jederzeit zwischen den verschiedenen Tarifen gewechselt werden.

Ab dem 01.01.2009 sind alle privaten Krankenversicherungen gesetzlich verpflichtet, einen Basistarif anzubieten, der im Umfang der Basisversorgung der GKV entspricht und sich an deren Kosten orientiert. Wer auf den erweiterten Leistungskatalog der PKV nicht verzichten möchte, aber nach Einsparmöglichkeiten bei der PKV sucht, kann freiwillig in einen günstigeren Tarif wechseln oder erkundigt sich nach Spezialtarifen, die z.B. häufig für Beamte oder Studenten existieren. Übrigens: Wer den Selbstbehalt nutzt oder bei guter Gesundheit ist und die Leistung seiner PKV somit ein Jahr lang nicht beansprucht, erhält in der Regel eine Beitragsrückerstattung, die den Nettobeitrag zur PKV faktisch senkt.